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Peter Poppinga

Peter Poppinga, heute Geschäftsführer der Vale-do-Rio-Doce-Gruppe, eines der wichtigsten Bergbauunternehmen Brasiliens, sieht einen wichtigen Faktor für seinen beruflichen Erfolg in der multikulturellen Schulbildung, die ihm an der Deutschen Schule Rio de Janeiro zuteil wurde.

Als Sohn einer deutschen Familie kam er 1966 an die Schule, ein Jahr nach deren Gründung, als diese sich noch im Stadtteil Urca befand. Er verbrachte seine gesamte Schulzeit an der Schule und erlebte auch den Umzug nach Botafogo in die Rua São Clemente mit.

„In den ersten Jahren war das Umfeld sehr familiär, da die Eltern gemeinsam mit den Lehrern die Schule verwalteten. Damals bestand die Schülerschaft überwiegend aus Nachkommen von Deutschen, die sich in Brasilien niedergelassen hatten oder aus Kindern von Deutschen, die von Unternehmen nach Brasilien entsandt worden waren”, erzählt Peter Poppinga. „Als die Schule nach Botafogo umzog, wurde sie immer marktorientierter und es kamen zunehmend brasilianische Kinder in die Schule, die keinen direkten Bezug zu Deutschland hatten.”

Peter Poppinga empfand dieses Miteinander von Mitschülern und Lehrern unterschiedlicher kultureller Herkunft sehr bereichernd. „In der Schule erlernte ich eine Flexibilität, die mir später in der beruflichen Karriere sehr von Nutzen war.“, meint er, der bereits in sechs verschiedenen Ländern gelebt hat.

Seine berufliche Laufbahn begann mit einem Geologie-Studium, welches er in Brasilien begann und in Deutschland abschloss. Als Diplom-Geologe kehrte er nach Brasilien zurück, um Erzlagerstätten am Amazonas und in Minas Gerais zu erkunden. Kurze Zeit später wurde er vom Bergbauunternehmen Samitri angestellt, wo er mit der Aufgabe betraut wurde, den chinesischen Markt für das vom Unternehmen produzierte Eisenerz zu öffnen.

Im Jahre 1999 wurde ihm das Angebot unterbreitet, dem Vertrieb der Vale-do-Rio-Doce- Gruppe beizutreten. Nachdem er für das Unternehmen in Belgien und der Schweiz tätig gewesen war, wurde er nach Kanada entsandt, wo das Unternehmen kurz zuvor ein Nickelproduktions-Unternehmen erworben hatte.  

„Ich verstand gar nichts von Nickel, aber ich brachte für diese Position wichtige Voraussetzungen mit. Diese Voraussetzungen habe ich größtenteils der multikulturellen Schulbildung an der Deutschen Schule Rio de Janeiro zu verdanken”, bekräftigt Poppinga.

In den darauffolgenden Jahren nahm er noch weitere Herausforderungen in Brasilien und im Ausland an. Im Jahre 2011 wurde er zum Geschäftsführer des Bereiches Basismetalle und Informationstechnologie ernannt und mit der Leitung von 16 Großprojekten der Firma in der gesamten Welt betraut.

Ende 2014, nach einer weiteren Beförderung, übernahm er die Position des Geschäftsführers des Eisenerz-Bereiches. Das Eisenerz stellt die Haupteinnahmequelle des Unternehmens dar.
Er trat das Amt in einer Zeit an, die vom Einbruch der chinesischen Nachfrage und fallenden Eisenerzpreisen gezeichnet ist.

„Unsere Aufgabe besteht nun darin, uns auf die Erhöhung der Produktivität und die Reduktion der Kosten zu konzentrieren”, meint Peter Poppinga. „Die Schwemme der Commodities lässt nun nach, und wir können uns nicht von erhöhten Preisen abhängig machen.”

Den Schülern und Schülerinnen, die heute die Deutsche Schule Rio de Janeiro besuchen, möchte er Folgendes mit auf den Weg geben: „Nutzt jede Gelegenheit, die sich euch bietet, seid stets lernbegierig und vermeidet es, euch zu früh zu spezialisieren. Konzentriert euch nicht nur auf das Grundlegende in euren Lebensläufen, sondern achtet auch darauf, was um euch herum passiert, nutzt die Gelegenheit, Menschen anderer Länder kennen zu lernen und erweitert euren Horizont”.

Aus eigener Erfahrung weiß er, dass eine solche Haltung dazu beträgt eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.

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